Galerie

Eine kleine Rundschau durch das Haus, was alles machbar ist:

Panoramaaufnahme:

Posticum hat in den letzten Jahren zahlreiche kulturelle, spirituelle, karitative und unterhaltende Programme und Projekte durchgeführt. Im Folgenden finden Sie eine kleine Bildauswahl und Filmaufnahmen, die den bisherigen Programmen entnommen wurden.

Das Vorstandsmitglied im Posticum in Rumänien, Dr. Istvàn Bruncsàk, widmete dem Haus das Motto: „Ohne Kultur kann man leben, aber ohne Kultur kann eine Gesellschaft die Herausforderungen der Zeit nicht menschenwürdig bewältigen“.

In diesem Sinne hat das Posticum seit Jahren immer wieder ein Openair Jazz- und Kinderfestival organisiert.

KINDER-KUNST-FESTIVAL: Posticum hält es für wichtig, den angeborenen Sinn der Kinder für Schönheit zu pflegen und ihnen einen Freiraum zum Ausleben dessen anzubieten. Wir sind davon überzeugt, dass sie dadurch moralische und anspruchsvolle Erwachsene werden können. Durch die Kunst achten die Kinder in Zukunft mehr aufeinander und auf ihr Umfeld. Wir bemühen uns, alle Kinder aus allen Richtungen beim Kinder-Kunst-Festival dabei zu haben. Wir sind der Meinung, dass Kunst die Nationen und Völker verbindet. Die Malerei, die Musik, das Spielen überwindet die sprachlichen Grenzen und schafft dadurch ein Gemeinschaftsgefühl, knüpft neue Bekanntschaften und erweitert die Horizonte.

“In der chinesischen Kultur mussten die Politiker zumindest Poesie und Malerei beherrschen. Wenn wir die Studenten der Akademie der Bildenden Künste ins Parlament setzen würden, würde die Politik wahrscheinlich besser funktionieren”, sagte der Maler und Philosoph Gábor Karátson aus Budapest bei seinem Vortrag im Posticum.

ROMA-FARM POSTICUM: Wie kann man mit der oft unbeholfenen Situation der Roma in unserer Gesellschaft umgehen? Es gibt und gab schon mehrere Versuche, Hilfestellung zu leisten und immer wieder bleiben ungelöste und verworrene Verhältnisse zurück. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Integrationsversuche die Roma immer unter einen gewissen Zwang stellten und deshalb die Zusammenarbeit schwer war. Nur sehr selten werden ihre eigene Kultur und Lebensweise berücksichtigt. Oft passierte es, dass man sie durch das Aufzwingen von gesellschaftlichen Normen „assimilieren“ wollte.

Das Volk der Roma war ein fahrendes und hat einige Berufe gehabt: Kesselflicker, Scherenschleifer, Musiker, Schmiede, Tierheiler, Gold- und Schmuckhändler. Da sie immer wieder – vor allem in ländlichen Gebieten – gebraucht wurden, waren sie auch von der Gesellschaft akzeptiert und integriert. Doch hat sich die Gesellschaft verändert, modernisiert, und ihre Berufe haben mit der Zeit nicht mithalten können und sind überflüssig geworden. Die Arbeit wird nicht mehr gebraucht und die Menschen sind übrig geblieben. Heutzutage sind sie gezwungen, Hilfsarbeiten anzunehmen und werden deshalb als Menschen zweiter Klasse gesehen. Die Herabwürdigung durch das Umfeld treibt sie in Perspektivlosigkeit und traurige Umstände. So haben sie nicht nur ihre Arbeit, sondern auch ihren Platz und ihre Würde in der Gesellschaft verloren.

Gleichzeitig werden immer mehr Bauernhöfe von wirtschaftlich orientierten Betrieben aufgekauft, welche makro-ökonomische Ziele verfolgen, sich also an einem viel größeren Markt als dem lokalen ausrichten. Infolgedessen machen kleinere Höfe zu, weil ihre Konkurrenzfähigkeit sinkt. Missmut und Verdruss breiten sich in der Landbevölkerung aus, weil die Lebenssituation sie oft zur billigen Fabriksarbeit zwingt. Die Stimmung wird immer rauer.

Das Posticum wollte auch hier ansetzen. Verlassene kleine Höfe sollen Romafamilien zur Verfügung gestellt werden, welche sie bewirtschaften. So werden sie nicht unter Zwang angepasst, sondern haben ihre eigene Arbeit, von der sie leben können. Sie müssen ihre eigene Kultur, ihre eigene Lebensart, nicht aufgeben und eine gefestigte Existenz wird greifbar.

Ein Vorlaufprojekt war der Bauernhof des Posticums, solange der Vater dieser Romafamilie gelebt hat. Leider sterben die Romas früh. So endete leider auch diese Idee auf dem Bauernhof vom Posticum, Vielleicht kann der kurze Dokumentumfilm einmal andere inspirieren und die Idee wird doch noch verwirklicht.

ZEITREISE – Erlebnisausstellung des Leidenswegs Christi

Die Idee kam 2008, erstmals verwirklicht wurde sie 2009 und dann 4 Jahre lang immer zur Osterzeit wurde die Ausstellung aufgebaut. Die Ausstellung zeigte den Leidensweg Christi zu seiner Zeit. Man wurde geführt und aktiv ins Geschehen eingebunden. Die Führung wurde mit akustischen Effekten und Musik untermalt. Es war also ein Leichtes, so in eine längst vergangene Welt einzutauchen.

Im Laufe der Jahre waren mehrere Künstler und Freiwillige aus dem Ausland an dem Projekt beteiligt. So hat das Haus jedes Jahr eine ganz neue, vom Stil her unverwechselbare Erlebnisausstellung gehabt.

2012 wurden jene Bilder und Werke ausgestellt, welche Kinder während einem Kunstkurs erschaffen haben. Dabei las bei jedem Treffen mit den Kindern die Kursleiterin eine Passage aus der Bibel vor, welche dann die Kinder künstlerisch darstellen sollten. So entstand die Visualisierung einer Welt, wie sie die Vorstellungskraft der Kinder erlaubte.

Das Haus konnte in vier Jahren ca. 10’000 Besucher jeden Alters und verschiedener Nationen in der Fastenzeit willkommen heißen. Man hat ein besinnliches Erlebnis, sozusagen eine spirituelle Erfahrung, bekommen. »So wie die Kinder an das Laute gewöhnt werden, so sollte man sie auch an die Ruhe gewöhnen.« (Judit Kolozsváry, Sachpsychologin, ELTE). Das Projekt hat auch das Bedürfnis nach Stille geweckt, um die Aggressivität und Reizbarkeit zu verringern. Es konnte die Besucher dabei zu einer Erfahrung bringen, die der Gründer des Jesuitenordens, Ignatius von Loyola, so formuliert hatte: »Nicht das Vielwissen sättigt die Seele und gibt ihr Befriedigung, sondern das innere Schauen und das Verkosten der Dinge.«

ORCHESTRA POSTICUM IUVENTUTIS INTERNATIONALIS: 2014 - 2016

Das Orchester überschritt die nationalen, kulturellen und religiösen Grenzen. Es bewies, dass es trotz der alltäglichen (und häufig künstlich angestifteten) Feindseligkeiten, den Unruhen und den Zwiespältigkeiten dieser babylonischen Verwirrung eine gemeinsame Sprache gibt. Während wirtschaftliche und politische Grenzen abgebaut werden, werden andere Grenzen zwischen Kulturen, Nationen oder Religionen immer sichtbarer. Die Musik ist eines der Mittel, die trotz aller Zerteilung echte Einheit, Beschwichtigung und eine gemeinsame Sprache schaffen kann. Diese einzigartige Sprache erlaubt es uns, miteinander zu kommunizieren.

Die Teilnehmenden erwarben Jahre lang ein Wissen der alten Musik, ferner gegenseitige Achtung, Anerkennung, Offenheit, Ehre und Interesse durch die Kunst. Durch dieses Projekt bekamen die Teilnehmenden eine außerschulische, praktische Erfahrung, wie die Musik geboren wird, denn: „Ohne Erlebnis gibt es keine Kunst!” (János Ferencsik, ungarischer Dirigent).

Die künstlerische Leitung hat Jahre lang Petr Zejfart übernommen. Er verkörperte selbst die Grenzenlosigkeit des Orchesters, da er in Prag geboren wurde und zurzeit Professor am Konservatorium „Arrigo Boito” in Parma ist.
Er sagte: „Das Posticum ist ein unglaublicher Ort, aus dem die Helligkeit und Freude Luft schöpft. Es ist unglaublich, hier zu arbeiten! …“

Sie traten auch in unserer Gegend auf: Oberriet, Rüthi, Appenzell, St. Gallen, Chur, Prag, Parma.